Musik für den Kulturhaus-Erhalt

Mehr als 400 Gäste bei Grundton-D-Konzert in Plessa / Akustik gelobt

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Das Lucerne Festival Orchestra Brass musizierte unter Leitung des Belgiers Steven Verhaert. Foto: Veit Rösler/vrs1

 

Plessa Was für ein schöner Erfolg: Mehr als 400 Zuhörer haben am Sonntagabend das Grundton-D-Konzert im Kulturhaus Plessa genossen. Und damit erlebt, mit welcher Freude Musiker und Technikcrew bei der Sache waren.

Die Anspannung vor dem Konzert war beim Kulturverein Plessa groß: Sängerfest in Finsterwalde, Einkaufsnacht in Elsterwerda, Brandenburgische Sommerkonzerte in Doberlug, Lobenburgfest in Hohenleipisch – würden noch genügend Gäste zum Konzert ins Kulturhaus Plessa kommen? Die Sorgen waren völlig unberechtigt. Fast 30 Stühle wurden sogar noch in den Saal getragen, um den mehr als 400 Gästen Platz zu bieten.

Und schon vorm Kulturhaus ein außergewöhnlicher Anblick: Standen dort doch Fahrzeuge mit den Nationalitätenkennzeichen von Frankreich, England, Spanien, Italien, Belgien, den Niederlanden und aus der Schweiz. Angereist waren internationale Spitzenmusiker des Lucerne Festival Orchestra Brass, darunter auch die Japanerin Eriko Takezawa, die mit ihrem einhändig, linkshändigen Spiel am Flügel begeisterte. Sie sollte am Abend noch besonders genannt werden.

Lothar Thieme vom Kulturverein hielt die Eröffnungsansprache. Er erinnerte am Vorabend des 75. Jahrestages des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges an das schreckliche Ereignis der Menschheitsgeschichte, erzählte, dass die Pianistin in Hiroshima, dem Ort des Atombombenabwurfes, geboren sei und zog Parallelen bis nach Plessa, wo im Zuge von Kriegen ebenfalls viele Einwohner ums Leben gekommen sind. Gut, dass Musiker verschiedener Nationalitäten nun in Plessa musizieren würden, das unterstreiche die völkerverbindende Wirkung von Kultur.

Erlös für Eingangsportal

Lothar Thieme berichtete vom Kampf um den Erhalt des Kulturhauses Plessa, bei dem die Mitglieder des Fördervereins beharrlich Stück für Stück vorankämen. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landkreises und des Dresdner Trompetenvirtuosen Prof. Ludwig Güttler hätte das große südliche Foyerfenster erneuert werden können. Die Erlöse des sonntäglichen Konzerts fließen in die Sanierung der Fenster im Eingangsportal, die erneut von der Denkmalsstiftung und der Wüstenrot-Stiftung mit je 10 000 Euro mitfinanziert werde. Und doch bleiben noch immer die großen Brocken, für die bislang kein Geld zur Verfügung stehe. Das Kulturhaus benötige dringend ein neues Dach und neue Fenster im Großen Saal.

Doch Lothar Thieme und die Mitstreiter im Kulturverein wollen nicht locker lassen. Auch, weil es immer mehr würden, die sich in die Bemühungen zum Erhalt des Kulturhauses mit einschalten. Er würdigte dabei das Amt Plessa und die Untere Bauaufsicht des Kreises genauso wie Architekten, Unternehmer, Handwerker und Privatpersonen. Politiker forderte er auf: "Bitte helfen Sie parteiübergreifend."

Dass das Konzert in Plessa stattfand, sei in entscheidendem Maß Pierre Wilhelm, einem gebürtigen Plessaer, zu verdanken. Er sagte einen Tag nach dem Konzert: "Ein ganz besonderes Ereignis. Auch wenn die Musik, die eigens für das Lucerne Festival in der Schweiz diesmal unter dem Obermotto ,Psyche' stand, sicher nicht ganz einfach war – Zuhörer und Musiker waren begeistert." Und noch etwas verriet er: "Die Techniker vom Deutschlandfunk, die seit Jahren diese Konzertreihe aufzeichnen, haben mir gesagt, dass unser Kulturhaus hinsichtlich der Akustik unter den ersten zehn bisherigen Veranstaltungsorten einzustufen ist. Das muss uns doch weiter Mut machen, für den Erhalt zu kämpfen."

Im Januar im Radio zu hören

Das Konzert wird am 12. Januar 2015 um 21.05 Uhr im Rahmen der Sendung Musik-Panorama des Deutschlandfunks bundesweit ausgestrahlt.

Zum Thema:
Mit der Benefiz-Konzertreihe "Grundton D" engagiert sich der Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz seit mehr als zwei Jahrzehnten für Baudenkmale in Not. Ein Sonderpoststempel mit der Silhouette des Kulturhauses ist eigens für das Konzert aufgelegt worden. Er ist erhältlich bei der Deutschen Post AG, NL Brief, Sonderstempelstelle, Uhlandstraße 85 in 10717 Berlin, Telefon 030 8648253. Gegen eine Gebühr von 1,50 Euro ist auch ein Kuvert mit einer 60-Cent-"Aktion Mensch"-Briefmarke, die mit dem Sonderstempel abgeschlagen ist, erhältlich bei: Geo Müller, Postfach 119201, 90102 Nürnberg.

Frank Claus (Lausitzer Rundschau vom 02.09.2014)

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